02.09.2019

Once Upon A Time In Hollywood


Filmtitel: Once upon a Time in ... Hollywood

Regie: Quentin Tarantino

Lauflänge: 165 Minuten (2:45h)

FSK: 16

Cast: Leonardo di Caprio, Brad Pitt, Margot Robbie, Al Pacino, Kurt Russell

Genre: Drama, Komödie, Thriller

 

Vorstellung: 22:30 Uhr - 2D

Ticket-Preis: 10,50 €


Kommentar (spoilerfrei):

 

Bereits am 16.08. diesen Jahres habe ich mir den mittlerweile neunten Film des Kult-Regisseurs Quentin Tarantino angeschaut.

 

Durch das intensiv betriebene Marketing war ich zwar stark daran interessiert, was ich am Ende im Kino zu sehen bekommen sollte, andererseits hatte ich aber überhaupt keine Ahnung worum "Once Upon A Time In... Hollywood" handeln sollte. Die Ankündigung, dass es etwas mit den Manson-Morden zu tun haben könnte, hat mich zusätzlich irritiert. An ein solch ernstes Thema muss man sich erst einmal ran trauen.

 

Ich erwartete einen intensiv gespielten Film, der sich der historischen Geschehnisse mit aller Ernsthaftigkeit befasst, mit flotten Dialogen und der Tarantino-typischen Gewalt-Extase. Doch Tarantino schafft es, diese Erwartung nicht nur umzudrehen, sondern er parodiert beinahe die Erwartungen seiner Zuschauer.

 

Once Upon A Time In ... Hollywood reiht sich nahtlos in das Kult-Regal Tarantinos ein, und kehrt auf vielerlei Hinsicht wieder zu der alten Machart um Pulp Fiction und Co. zurück.

Tarantino zitiert dabei nicht nur unzählige Meisterwerke sondern besonders sich selbst und seine eigenen Filme.

 

Kaum einer seiner Filme wird so kontrovers diskutiert. Die einen sprechen von einem grandiosen Meisterwerk, die anderen wollen einen so langweiligen Film noch nie im Kino gesehen haben. Um nicht schon zu Beginn um den heißen Brei herumzureden: Mir hat der neunte Film des Kult-Regisseurs gut gefallen.

 

Betonen möchte ich zunächst einmal das fantastische Schauspiel von Leonardo Di Caprio als Rick Dalton. Rick Dalton ist Schauspieler in Hollywood und ist besonders durch die Western Serie "Bounty Law" bekannt.

Sein Typ Schauspieler ist zu seinem Nachteil allerdings immer weniger gefragt. So bekommt er nur noch kleinere Rollen, in welchen er meistens den Gegenspieler verkörpern darf. Leo Di Caprio zeigt endlich mal wieder warum er zu den besten seiner Zunft gehört! Nach einer längeren Pause im Anschluss an "The Revenant" präsentiert er sich erneut in absoluter Bestform.

Der Film begleitet Rick Daltons weiteres Leben und das seines coolen Fahrers, Stunt-Doubles und besten Freundes Cliff Booth welcher von Brad Pitt hervorragend verkörpert wird. Es handelt sich zweifellos um eine seiner besten schauspielerischen Perfomances (Nur seine Darbietungen in 12 Monkeys und Fight Club bleiben für mich unerreicht.)

 

An dritter Stelle im Cast steht Margot Robbie. Im Vergleich zu Rick Dalton und Cliff Booth, ist Sie keine Figur aus Tarantinos Fantasie sondern spielt die von Charles Mansons Jüngern ermordete Sharon Tate, die "zufälligerweise" direkt neben Rick Dalton wohnt.

 

Ich möchte an dieser Stelle nicht näher auf die Story eingehen, um Spoiler zu vermeiden.

 

Quentin Tarantino erschafft von Beginn an eine tolle Athmosphäre. Besonders Setting und Kostüme versetzen den Zuschauer direkt in die Welt der 60er in Hollywood: Sticker an Bushaltestellen, Kino-Poster aus der damaligen Zeit oder zeitgemäße technische Geräte, um mal ein paar Beispiele zu nennen.

Die Dialogdichte ist erwartbar hoch - für meinen Geschmack sogar etwas zu hoch.

Dennoch schafft der Regisseur es, nach Belieben das Tempo extrem schnell anzuziehen, sodass nie ein Moment der Langeweile entsteht.

Hier kann ich aber auch jede Gegenmeinung nachvollziehen - nicht jeder findet es einfach nur cool, Brad Pitt durch die Stadt fahren zu sehen.

Auch der Humor kommt nicht zu kurz. Besonders unterhaltsam fand ich die ebenfalls stark diskutierte Anekdote um Bruce Lee.

Das während des Marketings bereits angekündigte fulminante Finale, ist Tarantino-typisch. Meiner Meinung nach leider nicht mehr und nicht weniger. Wirklich atemberaubend, wird diese Szene erst, wenn man das Hintergrundwissen, um die Morde der Manson-Familie und ihrer Jünger besitzt. Dann ergibt auch der Filmtitel wirklich Sinn...

 

Once Upon A Time In ... Hollywood ist für mich ein weiteres großes Kino-Highlight 2019. Allerdings hätte es in diesem Falle auch die BluRay getan. Tarantino bedient sich keiner besonderen Spezial-Effekte, da sie für die Geschichte die er erzählen möchte einfach nicht benötigt. Dennoch weiß der Film visuell komplett zu überzeugen: Man fühlt sich wirklich in der Zeit zurückversetzt. Sound und Musik passen und sind, für Tarantino untypisch, ziemlich unauffällig.

Die Stärke des Films ist ohne jeden Zweifel der Cast um Brad Pitt und Leonardo Di Caprio. Margot Robbie, Al Pacino und Kurt Russell erhalten nicht so viel Screentime wie erwartet, ergänzen die beiden Protagonisten aber hervorragend.

Auf der anderen Seite dauert es mir persönlich etwas zu lange, bis der Film aus dem Quark kommt. Es hätte dem Film gut getan, gute 15 Minuten oder sogar eine halbe Stunde kürzer zu sein.

 

 

Cast *: 9/10

Story: 9/10

Action: 7/10

Spannung: 6/10

Humor: 6/10

Erotik: 3/10

 

Genre-Bewertung: 8/10

Film-Bewertung: 8/10

 


* Schauspielerische Leistung der Darsteller