Über die Geschichte der Wechselbälger ist wenig bekannt. Möglicherweise stammen sie ursprünglich vom Planeten L-S VI, auf dem im Jahr 2370 von einem Team um den bajoranischen Doktor Mora Pol Ruinen gefunden werden, die den Strukturen auf der späteren Heimatwelt der Gründer im Omarion-Nebel gleichen. Zudem findet man auf L-S VI DNS-Muster, die denen von Wechselbälgern ähneln. (DS9: Metamorphosen)
Wirklich bekannt ist lediglich, dass die Wechselbälger vor vielen Jahren – auf der Suche nach anderen Spezies und um ihr Wissen zu erweitern – die Galaxie bereisen. Doch allzu oft schlägt den Wechselbälgern Hass und Misstrauen entgegen, weil die Solids, wie die Wechselbälger humanoide Monoformen nennen, ihre metamorphischen Fähigkeiten fürchten. Eine Legende unter den Vorta, eines der Mitglieder des Dominion, besagt, dass ein verwundeter Wechselbalg einst auf der Flucht vor einer Meute Solids Unterschlupf bei einer Vorta-Familie findet, die zu der Zeit eine primitive, winzige, affenartige Spezies sind und in Baumhöhlen leben. Aus Dankbarkeit und Güte werten die Wechselbälger die Spezies der Vorta später genetisch auf und setzen sie zwischen dem Jahr 8000 v. Chr. und dem Jahr 400[1] an die Spitze ihres neu gegründeten Imperiums, des Dominion. Die Wechselbälger ziehen sich daraufhin in eine tiefe Isolation auf einen Einzelgänger-Planeten im Omarion-Nebel zurück und werden fortan unter dem Namen Gründer zu einem Mythos unter den Mitgliedern des Dominion, da kaum einer der Mitglieder des Imperiums je einen von ihnen zu Gesicht bekommt. (DS9: Die Suche, Teil I, Die Suche, Teil II, Verrat, Glaube und gewaltiger Fluß)
Die Heimatwelt der Gründer wird beschossen
Da die Wechselbälger trotzdem so viel wie möglich über die Galaxie, in der sie leben, herausfinden wollen, schicken sie einhundert Säuglinge ihrer Spezies in den Weltraum hinaus. Sie sollen ihre eigenen Erfahrungen in der Galaxie machen und werden erst in einigen hundert Jahren zurück erwartet. Nach ihrer Heimkehr sollen diese „Forscher“ den anderen Wechselbälgern ihre Erlebnisse berichten. Diese Babys erhalten zu diesem Zweck einen starken Drang in ihre DNA eingepflanzt, der sie zu ihrer Heimatwelt zurückkehren lässt, sobald sich die Möglichkeit dazu ergibt. (DS9: Die Suche, Teil II, Hirngespinst)
Ende des 24. Jahrhunderts sind die Wechselbälger in den Dominion-Konflikt und später in den Dominion-Krieg mit vielen Spezies des Alpha-Quadranten verwickelt. Die neue Heimatwelt der Wechselbälger im Omarion-Nebel wird 2371 bei einem groß angelegten Angriff der vereinten Streitkräfte des Obsidianischen Orden und des Tal Shiar vollständig zerstört. Allerdings kommt bei dem Angriff kein einziger Wechselbalg ums Leben, da die Gründer den Angreifern eine Falle stellen und den Planeten rechtzeitig verlassen. Die cardassianisch-romulanische-Flotte wird von den Jem'Hadar vollständig zerstört und die Wechselbälger suchen sich eine neue Heimatwelt, deren genaue Koordinaten fortan unbekannt bleiben, damit sich solch ein Vorfall nicht wiederholen kann. (DS9: Der geheimnisvolle Garak, Teil II)
Die Wechselbälger kapitulieren
Zwischen 2371 und 2373 verlassen einige Wechselbälger ihre Heimatwelt und machen sich auf in den Alpha-Quadranten, um dort Chaos unter den Mächten anzurichten. Einer der Wechselbälger übernimmt die Identität von General Martok, einem einflussreichen Militär des Klingonischen Reiches. Ein zweiter die von Botschafter Krajensky von der Föderation und ein dritter übernimmt die Gestalt von Dr. Bashir auf Deep Space 9. Aber auch direkt auf der Erde sind Wechselbälger anzutreffen. Es sind zwar nur vier auf dem ganzen Planeten, jedoch verursachen diese so viel Angst unter der Bevölkerung, dass es beinahe zu einem Militärputsch der Sternenflotte unter Admiral Leyton kommt. (DS9: Die Suche, Teil II, Der Widersacher, Die Schatten der Hölle)
Im Verlauf des Krieges gehen die Wechselbälger eine Allianz mit den Cardassianern im Alpha-Quadranten ein. Dies sichert ihnen fast den Sieg in diesem verlustreichen Krieg. Der Einsatz eines morphogenen Virus seitens der Föderation und die Cardassianische Rebellion zwingen die Wechselbälger jedoch letztendlich, einen Friedensvertrag mit den Mächten des Alpha-Quadranten einzugehen. Die Wechselbälger ziehen sich daraufhin wieder in den Gamma-Quadranten zurück. (DS9: Im Lichte des Infernos, Das, was du zurückläßt, Teil II)
Die Wechselbälger bestehen in ihrer natürlichen Form aus zähem, orange- gelblichem flüssigen Protoplasma. Sie besitzen trotz ihrer ungewöhnlichen Physiologie eine DNS und eine Art von Nervensystem, das unter anderem Schmerzen überträgt und ab etwa sechs Millivolt auf äußere Reize reagiert. Ihre Dichte beträgt 1,4 und sie variiert – genau wie ihre Masse – nur beim Prozess des Formwandelns. Bei über 17 Grad Celsius beginnt ihre morphogene Matrix zu zerfallen, sodass ihnen das Formwandeln bei niedrigen Temperaturen leichter fällt. (DS9: Persönlichkeiten, Das Urteil, Das Baby)
Ein Säugling
Wechselbälger sind in der Lage, sich in alles Mögliche zu verwandeln, selbst in Gas oder Feuer. Mithilfe eines auf Polaronstrahlung basierenden Quantenstasisfeldes, können Wechselbälger allerdings am Formwandeln gehindert werden. Ist dies über längere Zeit der Fall, dann trocknen die Wechselbälger aus und ihr Äußeres hängt in Fetzen. Wenn ein Teil eines Wechselbalges von seinem Körper abgelöst wird, dann kehrt dieser Teil augenblicklich in seinen Urzustand zurück. Aufgrund dieser Eigenschaft führt die Föderation Bluttests ein, um Wechselbälger zu enttarnen. (DS9: Hirngespinst, Der geheimnisvolle Garak, Teil II, Der Widersacher).
Zwei Wechselbälger vereinigen sich
Obwohl die Wechselbälger sowohl in männlicher, wie auch in weiblicher Gestalt auftreten, ist über ihre Geschlechter genauso wenig bekannt, wie über die Art der Fortpflanzung dieser Spezies. Neugeformte Wechselbälger sind sich ihrer formwandlerischen Fähigkeiten nicht bewusst und haben eine geringe Grundmasse, die später allerdings exponentiell zu ihren formwandlerischen Fähigkeiten ansteigt. Ausgewachsene, erfahrene Wechselbälger können jede beliebige Form annehmen und ihre Masse nach Belieben vergrößern oder verringern. Wenn sie zu einer Sache werden und deren Form annehmen, dann beginnen sie diese Sache auch zu verstehen. (DS9: Das Baby, Die Suche, Teil II)
Wechselbälger sind in der Lage, sich mit jedem anderen Wechselbalg oder sogar einer großen Zahl von anderen Wechselbälgern, wie etwa in der Großen Verbindung, zu vereinen. Während der Verbindung mit einem oder mehreren Artgenossen können die Wechselbälger Gedanken und Informationen austauschen. Das geschieht so intuitiv, dass sie die verbale Sprache oft als begrenzt ansehen. (DS9: Die Suche, Teil II, Hinter der Linie)
Wechselbälger benötigen keine Nahrung und haben eine sehr hohe Lebenserwartung, die mehrere hundert Jahre beträgt. Wenn ein Wechselbalg stirbt, dann kehrt er zuerst in seinen Grundzustand zurück, bevor er zu Asche zerfällt. Außerdem sind sie mithilfe der Großen Verbindung in der Lage, anderen Wechselbälgern die Fähigkeit zum Formwandeln zu nehmen und sie in Monoformen zu zwingen, sowie ihnen die Fähigkeit aber auch wieder zurückzugeben. Es wird jedoch von Wissenschaftlern, wie Dr. Mora Pol, darüber spekuliert, dass dies nur bei Wechselbälgern möglich ist, deren Fähigkeiten zum Formwandeln begrenzt sind. (DS9: Die Suche, Teil II, Das Schiff, Das Urteil)
Die Gründer sind in der Episode Die Suche, Teil II äußerst überrascht, Odo als ersten der „einhundert“ wiederkehren zu sehen, da sie die ersten Rückkehrer frühestens in 300 Jahren erwartet hätten, was auf eine entsprechend lange Lebenserwartung hinweist.
Nach jahrzehntelanger Übung, gelingt Odo ein perfektes humanoides Äußeres
Es bestehen große Unterschiede in den Fähigkeiten der einzelnen Wechselbälger. Dabei gibt es geschickte Formwandler, die wirklich jedes äußere Erscheinungsbild, sowie auch Stimmen und andere Eigenarten perfekt imitieren können und weniger geschickte Formwandler, die zum Beispiel Probleme damit haben, ein humanoides Gesicht perfekt nachzuahmen. Je älter und erfahrener ein Wechselbalg ist, desto geschickter ist er im Formwandeln. Unerfahrene Wechselbälger müssen sich alle 16 Stunden für mehrere Stunden regenerieren und in ihren gelee-artigen Urzustand zurückkehren. (DS9: Kinder der Zeit, Unter Verdacht)
Es ist anzunehmen, dass erfahrene Wechselbälger dieser Einschränkung nicht unterliegen. Zum einen erwähnt die weibliche Gründerin in der Episode Das, was du zurückläßt, Teil I, dass sie ihre Form seit Wochen nicht geändert hat, zum anderen schickt das Dominion mehrere Wechselbälger aus, um einflussreiche Persönlichkeiten des Alpha-Quadranten zu ersetzen. Unterlägen diese Wechselbälger derselben Beschränkung wie Odo, wäre ihre Mission noch risikoreicher, als sowieso schon.
Erfahrene Wechselbälger sind in der Lage den unwirtlichen Bedingungen des Alls zu trotzen und das All ohne Hilfsmittel zu bereisen, während andere dieser Spezies scheinbar Sauerstoff zum Atmen benötigen und Angst haben, erfrieren zu können. Ebenso verhält es sich mit einigen Sinnen. Während unerfahrene Wechselbälger zum Beispiel Probleme mit dem humanoiden Geruchssinn haben können, sind erfahrenen Wechselbälger in der Lage zu riechen. (DS9: Hirngespinst, Verrat, Glaube und gewaltiger Fluß)
Wechselbälger sind mit Hilfe von morphogenen Enzymen offenbar in der Lage telepathisch zu kommunizieren. So gibt es innerhalb der großen Verbindung ein gemeinsames Bewusstsein, außerdem sind Wechselbälger in der Lage sich telepathisch mit humanoiden Gehirnen zu verbinden. Betazoiden sind nicht in der Lage die Gefühle von Wechselbälgern zu lesen. (DS9: Das Urteil, Die Schuld, Das Festival
Die Auswirkungen des morphogenen Virus'
Wechselbälger sind in der Lage, andere Wechselbälger krank zu machen. Ein Kontakt mit der Großen Verbindung kann den Betroffenen jedoch wieder heilen. Den Kontakt mit Tetryonstrahlung sollten Wechselbälger jedoch vermeiden, da durch die Strahlung die morphogene Matrix dauerhaft geschädigt werden kann und ein Wechselbalg daran letztendlich sogar sterben kann. (DS9: Das Urteil, Das Baby)
Im Laufe des Dominion-Krieges entwickelt die geheime Föderationsorganisation Sektion 31 einen morphogenen Virus und setzt ihn als biogene Waffe gegen die Wechselbälger ein, indem die Große Verbindung infiziert wird und somit sicher gestellt wird, dass so gut wie jeder Wechselbalg betroffen wird. Der Virus befällt die morphogene Matrix eines Wechselbalges und macht es ihm immer schwerer seine Form zu ändern. Letztendlich führt der Virus zum Tod. Erst gegen Ende des Krieges findet der Föderationsarzt Dr. Julian Bashir eine Heilmethode. (DS9: Extreme Maßnahmen)
Das Symbol des Dominion
Die Wechselbälger sind die Führer der bedeutensten interstellaren Großmacht des Gamma-Quadranten, des Dominion. Das Dominion ist ein großer Zusammenschluss verschiedener Völker, Welten und Organisationen. Viele von ihnen werden zum Beitritt ins Dominion gezwungen oder werden von den Soldaten des Dominion, den Jem'Hadar, brutal unterworfen. Wenn das Dominion etwas braucht, dann fragt es nicht, sondern nimmt es sich mit Gewalt oder durch Verhandlungen. Die Wechselbälger sichern sich die Loyalität ihrer direkten Untergebenen – der Vorta und der Jem'Hadar – durch gentechnische Veränderung dieser Rassen. Durch die Änderungen verehren beide Rassen die Wechselbälger als Götter. Ihre gefährlichen Soldaten, die Jem'Hadar, kontrollieren sie weiterhin, indem sie sie genetisch abhängig von einer nicht replizierbaren Droge, Ketracel-White, machen. (DS9: Die Suche, Teil II, Verrat, Glaube und gewaltiger Fluß, Der Ausgesetzte
Die Wechselbälger leben äußerst zurückgezogen, zuerst auf einem Einzelgänger-Planeten im Omarion-Nebel, später auf einem abgelegenen Planeten, dessen Lage sie äußerst geheim halten. Sie leben so zurückgezogen, dass sie unter den vielen Mitgliedern des Dominion als Mythos gelten, da bis zum Dominion-Krieg kaum einer je einen Wechselbalg zu Gesicht bekommen hat. Trotzdem führen die Wechselbälger das Dominion auch aus der Isolation heraus. Mithilfe der Vorta – einer Klon-Spezies, die alle administrativen Aufgaben des Imperiums wahrnimmt – sind sie in der Lage, sich jederzeit über die politische Lage zu informieren und eventuell einzugreifen. Kontakt mit den Solids vermeiden die Wechselbälger weitestgehend, das hat ihnen ihre Geschichte gelehrt. Ebenfalls aus ihrer Geschichte stammt die Erkenntnis, dass das, was kontrolliert wird, nicht verletzen kann, und man deswegen Ordnung in einem chaotischen Universum schaffen will. Daher sind die Wechselbälger im Umgang mit fremden Völkern und Institutionen kompromisslos: Entweder werden andere Völker zum Beitritt zum Dominion gezwungen oder sie werden zwangsweise unterworfen. Ein beliebtes Vorgehen dabei ist es, den Kontrahenten zuerst einmal auszuspionieren und mithilfe der metamorphischen Fähigkeiten der Wechselbälger Angst und Verwirrung zu stiften und Völker in Konflikte oder Kriege zu drängen. Die Wechselbälger werden dabei nicht zuletzt von der Vorstellung getrieben, dass sie besser und stärker als die „Solids“ seien. (DS9: Die Suche, Teil II, Der geheimnisvolle Garak, Teil II, Das verlorene Paradies)
Die Große Verbindung ist die Grundlage der Gesellschaft der Wechselbälger. Sie gibt der Existenz der Wechselbälger einen Sinn, denn sie ist die Verschmelzung von Form und Gedanke und die Verflechtung von Idee und Wahrnehmung. Durch die Große Verbindung haben die Gründer ein sehr starkes Zusammengehörigkeitsgefühl, was sich darin widerspiegelt, dass bis 2371 kein Wechselbalg je einen anderen Wechselbalg getötet hat. Dies stellt außerdem das heiligste Gesetz der Wechselbälger dar. Ein Verstoß dagegen kann zu einem Ausschluss aus der Gesellschaft führen. (DS9: Der Widersacher, Die Suche, Teil II, Das Urteil
Über die Kultur der Wechselbälger ist so gut wie nichts bekannt. Als offizielle Sprache im Kontakt mit den Mitgliedern des Dominion ist Dominionesisch anerkannt. (DS9: Statistische Wahrscheinlichkeiten)
Gründerin
Odo
Laas
Quelle: Memory-Alpha